Dienstag, 21. April 2020

Ein Wahlkampf-Hearing zur Bürgerschaftswahl 2020 im NDR-Fernsehen:Tschentscher-Fegebank



Eher zufällig blendete ich mich in eines der Wahlkampf-Hearings zwischen Peter Tschentscher und Katharina Fegebank ein. Die Moderation hatte der NDR-Chefredakteur
Andreas Chichowicz. Sie ahnen es schon, ich war daran interessiert, zu sehen, wie der NDR die offensichtlich gezielt in die Schlussphase des Wahlkampfs platzierte Ex-Cum-Geschäfte- Story der Warburg-Bank inszenierte.
Das Thema  wurde gleich als NR.1 behandelt. Es gab mehrere Nachfragen an Peter Tschentscher. Frau Fegebank fragte auch etwas mit.
Die Sache lief durchaus ausgiebig. Ich war am Anfang gespannt: wie reagiert Tschentscher? Und da war ich überrascht: Er war gut eingestellt, versuchte gar nicht die Sache zu erklären, die sowieso vielen Zuschauern des NDR nicht leicht verständlich gewesen sein dürfte, sondern antwortete beharrlich, man könne sich auf die Hamburger Finanzämter verlassen, die kennten sich mit solchen Sachen aus. Dabei vergaß er die Größenordnung der Beträge, die diese Angelegenheit zur Führungssache machte. Seine Beteiligung und die von Olaf Scholz kamen gar nicht vor.
Zunächst dachte ich, wenn das man gut geht, aber Tschentscher konnte seine Position durchhalten. Vielleicht wollten seine Mitdiskutanten bei diesem schwierigen Thema inhaltlich nicht zu viel riskieren.
Tschentscher erwies sich als cleverer Politiker, der seinen Vertrauensbonus in die Waagschale warf.
Ich habe leider nicht genügend Zeit, die Sache auszurecherchieren.
Was da ablief war jedenfalls erkennbar keine Kleinigkeit. Hier sollte der Bürgermeister angezählt werden, damit doch noch Frau Fegebank eine Chance bekommt, das Spitzenkandidaten-Duell zu gewinnen.
Die Sache kam vermutlich von grünen und roten Finanzpolitikern in Berlin.
Sie war vorher ausgiebig auf Zeit online ,in Panorama und im NDR gelaufen.
Wenn nicht das Hamburger Abendblatt und Bild die Glaubwürdigkeit von Scholz und Tschentscher in dieser Sache nach der Aktion gestützt hätten, wäre das vielleicht noch gefährlich für die SPD geworden.
Das war eine koordinierte Medienaktion, wie sie international inzwischen üblich  zu sein scheint. Denken wir an die Vorveröffentlichungen aus dem Bolton-Buch, mit denen die New York Times zu Gunsten der Demokraten die Einladung von Zeugen im Senat erkämpfen wollte. Grund-Tenor: Die Medien greifen massiv steuernd in die Politik ein. Das schönste Beispiel: das Ibiza-Video in Österreich.
Man sieht schon: Heute verhandeln in Hamburg nach einer gemütlichen Corona-Pause echte politische Freunde.

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