Weder GAL noch CDU hatten die sechsjährige Primarschule in ihren Wahlprogrammen, die GAL das neunjährige gemeinsame Lernen. Die CDU-Führung gab ihre langjährigen Prinzipien in der Schulpolitik zugunsten einer weiteren Machtoption zusammen mit der GAL auf. Heraus kam als Kompromiss die sechsjährige Primarschule.
Gegen diese Schulreform regte sich sehr spät auch Widerstand in der CDU.
Die ehemalige CDU-Position machte die Bürgerinitiative „Wir wollen lernen“ politisch wirksam, indem sie ein Volksbegehren initiierte und mit etwa 184 000 Stimmen überraschend erfolgreich abschloss.
Nun brannte im Senat „die Hütte“. Die Zeitungen des Springer-Verlags befürchteten das Scheitern Herrn v. Beusts, falls der anstehende Volksentscheid erfolgreich sein würde.
Der Bürgermeister kam auf die Idee, mit Herrn Otto einen angesehenen Repräsentanten des Hamburger Großbürgertums mit einer Moderation zu beauftragen. Aus meiner Sicht eher ein taktischer Vorschlag.
Herr Otto, bisher bildungspolitisch noch nicht hervorgetreten, hat nun aus dem CDU/GAL-Kompromiss und der Position der Volksinitiative wiederum Kompromissvorschläge entwickelt, die er inzwischen mit beiden Seiten verhandelt hat.
Was soll das bloß für ein bildungspolitisches Gemuse geben, nur weil der Senat eine klare Entscheidung und die damit verbundenen Risiken vermeiden will. Wen werden die neuen Kompromissvorschläge belasten und benachteiligen?
Besser sind klare Entscheidungen oder besser noch die Einsicht , dass das Hamburger Schulsystem und die Schulbehörde mit dieser Reform überfordert sein könnten.
Gemuse, kann keine sinnvolle Reform mehr sein. Bei einer Auseinandersetzung gibt es immer Gewinner und Verlierer. Solange Kompromisse machen, bis jede Seite damit leben kann, ist einfach nur noch Verschlechterung und stößt später auf den Unwillen derer, die das Modell anwenden sollen. Die armen Kinder!
AntwortenLöschenNiels Hanßen