Dienstag, 17. September 2013

Hans-Ulrich Klose : 30 Jahre Abgeordneter- Wann kandidierte er zum ersten Mal zum Bundestag?



Die im letzten Post vorgestellte zweite Auflage meiner Dissertation kann man durchaus daraufhin befragen, ob sie noch Informationen liefert und Kompetenzen vermittelt, die für die heutige Politik noch eine gewisse Relevanz besitzen. Eins ist klar, wer sie liest, wird ein unschlagbarer Satzungs-und Wahlordnungsfuchs und gewinnt wichtiges Hintergrundwissen.
Wenn man die Frage stellt, wann hat der jetzt nach 30 Jahren ausscheidende Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Harburg-Bergedorf zum ersten Mal für den Bundestag kandidiert, dann sind sich auch gut informierte Zeitungsleser  und politische Insider sicher , dass er  zum ersten Mal für die Bundestagwahl 1983  kandidiert haben soll. Und schon hat man eine ungenaue, wenn nicht falsche Antwort .
Nur wenige politische Beobachter und damalige Akteure wissen noch, dass Klose, damals bereits stellvertretender Landesvorsitzender der Hamburger SPD, bereits  zur Bundestagswahl 1969 für den Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel  kandidiert hat.
Das dürfte für viele eine echte Überraschung sein.
Es war der berühmte Konflikt um die Direktkandidatur im Wahlkreis Eimsbüttel zwischen Blachstein und Nölling, der damals noch  auf der Landesebene endgültig entschieden wurde, also nicht wie heute in den Wahlkreiskonferenzen. Außer den beiden Hauptkonkurrenten waren noch Reinhard Hoffmann, SPD-Kreisvorsitzender in Eimsbüttel, Dr. Claus Arndt und Hans.Ulrich Klose im Rennen.
Im ersten Wahlgang erhielten weder Peter Blachstein noch  Dr. Wilhelm Nölling die erforderliche absolute Mehrheit auf dem Landesparteitag. Im zweiten Wahlgang  trat Reinhard  Hoffmann ohne Gegenkandidaten  an und erreichte die erforderliche Mehrheit ebenfalls nicht. Dann kam es zu weiteren Kandidaturen im Kreise der Landesdelegierten aus dem Kreis Eimsbüütel, die nach der Wahlordnung im Einvernehmen mit dem Landesvorstand weitere Kandidaten vorschlagen konnten. Claus Arndt  erreichte nicht die Mehrheit der Stimmen der  Eimsbütteler Landesdelegierten. Auf Vorschlag des Landesvorstands kandidierte nunmehr Hans-Ulrich Klose, verlor jedoch gegen Wilhelm Nölling mit 15:18 Stimmen bei einigen Enthaltungen.
Erst danach kandidierte Nölling ohne Gegenkandidaten auf dem Landesparteitag und erhielt die erforderliche Mehrheit.
Ein wirklich spannender Entscheidungsprozess. Klose fehlten also bei den Eimsbüttler Landesdelegierten 4 Stimmen.
Seine Karriere hätte also um ein Haar schon 1969 im Bundestag begonnen und hätte sich möglicherweise ganz anders entwickelt.

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