Donnerstag, 7. November 2013

Hans-Ulrich Klose: Abschied im Wahlkreis mit einem Wahlkampfgag


Nur ein echter Polit-Profi kann einen solchen Wahlkampfgag landen. Und so ist es auch: Hans-Ulrich Klose ist bereits 30 Jahre im Deutschen Bundestag und hatte 1983 bereits eine beachtliche  Hamburger  Karriere hinter sich.
Vor wenigen Wochen machte er im Herbert-Wehner.Haus in Hamburg-Harburg zum Abschied eine gemeinsame Veranstaltung mit dem jetzigen Wahlkreisabgeordneten Metin Hakverdi.
Klose betonte die Gemeinsamkeiten mit seinem möglichen Nachfolger: sie seien beide Juristen und  beide hätten einen USA-Studienaufenthalt hinter sich, doch dies genügte nicht. Klose wollte unbedingt noch eine Gemeinsamkeit herausstreichen und griff dazu in seine geschichtspolitische Trickkiste: sie seien beide schließlich Migranten, denn er selbst stamme aus Schlesien und sei deshalb auch ein Migrant.
Klose wollte  wahrscheinlich einen möglichen Nachteil des Bewerbers Hakverdi durch seinen türkischen Migrationshintergrund neutralisieren. Das ist parteipolitisch lobenswert.
 Wahrscheinlich hat in der Genossenrunde keiner widersprochen und auch die Harburger Presse berichtete dies unkommentiert. So der „Der neue Ruf“ und die „Harburger Rundschau“, die Regionalausgabe des Hamburger Abendblatts für Harburg und Umgebung.
Wahrscheinlich werden solche Bemerkungen heute selbst von ehemaligen  Flüchtlingen und Vertriebenen kaum wahrgenommen. Sie wissen allerdings noch, dass von den 12 Millionen Bewohnern der ehemals deutschen Ostgebiete und des Sudetenlands durch Flucht und Vertreibung 2,5 Millionen, darunter natürlich viele Kinder, umgekommen sind.
Der Vergleich  könnte also als geschichtspolitisch problematisch und brisant wahrgenommen werden. 

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