Montag, 31. Dezember 2012

CCC Kongress 2012 in Hamburg: Organisation und Atmossphäre


Der CCC hat gezeigt, dass er einen international angelegten Groß-Kongress, den größten der Hackerszene weltweit, mit 6600 verkauften Tickets nur mit ehrenamtlichen Helfern, den angels, durchführen kann. Der Umzug von Berlin nach Hamburg in die größeren Räumlichkeiten des CCH hat sich offensichtlich bewährt.
300 Talk-Angebote waren in einem Call-for-Paper eingereicht worden, davon wurden 108 ausgewählt  und in drei  Sälen parrallel durchgeführt, nur einer fiel aus. Es gab 104 workshops und  96 Assemblies, die eigentlichen Basis-Organisationsformen der Hacker und Bastler auf diesem Kongress.
60 Prozent der Talks fanden auf Englisch statt, für die deutschen Vorträge gab es eine Simultanübersetzung. Bisweilen gab es am Anfang deutscher Talks im Livestream  nur die englische Übersetzung mit dem deutschen Hintergrundsvortrag, etwas unangenehm zu hören, bis dann die Originalsprache deutsch und die Übersetzung getrennt abgerufen werden konnten.
Der Livestream war natürlich die gemütliche Alternative zur permanenten Teilnahme, weil er dem Nutzer erlaubte, leicht zwischen den Sälen zu wechseln, und mit der bisweilen zu verzeichnenden Überfüllung von Sälen kein  Problem hatte.
Aber die Atmossphäre erschloss sich eigentlich erst bei Teilnahme. Sie war gekennzeichnet von relativer Offenheit und Gesprächsbereitschaft, und dies bei dem Kongress einer Gruppe, die einen Talk im Programm hatte mit dem Thema „Hackers as A High Risk Population“. Außerdem konnte man das Publikum natürlich nur bei Präsenz selbst erleben. Im Livesteam hätte man nicht mitbekommen können, dass das Thema „Was ist, was soll, was kann Gender Studies Informatik?“ relativ schwach besucht war und auch inhaltlich kaum zündete,
 jedenfalls war der große Saal dafür eher falsch gewählt. Im Vergleich zur Zahl der Teilnehmerinnen waren die Referentinnen erheblich überproportional vertreten.
Neben dem Kongress lief noch ein Junghackertag mit 78 Teilnehmern. Der CCC denkt also auch an Nachwuchs.
Am Ende des Kongresses wurde noch die übliche  „After-Party“ angekündigt.

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