Am Anfang steht die mutige
Äußerung der taz-Chefin Ines Pohl über die Tagesschau-Bilder von der
Großdemonstration in Paris gegenüber dpa:
„Leider belegt der Umgang mit den
Bildern des Pariser Marsches der Mächtigen, dass das Wort `Lügenpresse´ nicht
nur ein Hirngespinst der Pegida-Anhänger ist, sondern dass die Wirkung der
Bilder - übrigens auch für deutsche Medienmacher- manchmal wichtiger ist als
die Dokumentation der Realität.“
Dies ist eine deutliche Bewertung
einer Kollegin, die in unserer Medienlandschaft schon sehr bemerkenswert ist.
Es wurde am 11.1.2015 in der
Tagesschau der Eindruck erweckt, als wenn die Staatschefs den Demonstrationszug
angeführt hätten, dabei waren sie in einer Seitenstraße aufgestellt worden,
völlig ohne Demonstranten, aber Mitarbeitern und Sicherheitspersonal hinter
ihnen.
Ebenfalls sehr bemerkenswert und
entlarvend für die Bewusstseinslage war die entrüstete Verteidigung des Leiters
der Tagesschau Dr.Kai Gniffke. Technische Ausflüchte, Entrüstung und
Überheblichkeit kennzeichnen seine Reaktion.
Sie ist insofern wichtig, als sie
das Bewusstsein eines wichtigen Fernsehmachers offen legt, das vermutlich im
Fernsehen, aber auch in vielen
Printmedien verbreitet sein dürfte.
Die Kollegen schonen Dr.Gniffke
auch noch, als sie diese Stellungnahme kommentierten. Die Reaktion sei trotzig
wie die eines Kindes.
Klartext:
Es handelt sich nicht um eine
“sinnlose Schludrigkeit“ und „Mini-Manipulation“(Meedia v.14.1.2015, 10.18
Uhr), sondern um eine Geschichtsklitterung von erheblicher Bedeutung und eine
gravierende Verfälschung der Realität.
Die Manipulation hätte den
Gesamteindruck von der Demonstration verfälscht und ein falsches Bild von der
Sicherheitslage in die Geschichtsbücher gebracht. Nach Aufdeckung der
Manipulation ist sie auch ein historisches Dokument von der Art wie die
versammelten Spitzenpolitiker und ihre Berater mit den Medien zusammenarbeiten
und dabei offensichtlich glatte Fälschungen für die „gute Sache“ einsetzen.
Dieser Vorgang wirft ein
Schlaglicht auf die Arbeit von Politik und Medien und bestätigt die
Medien-kritischen Einstellungen einer Mehrheit der Bürger in Deutschland.
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