Dienstag, 20. Januar 2015

Pariser Anti-Terror-Demonstration in der Tagesschau v.11.1.2015


Am Anfang steht die mutige Äußerung der taz-Chefin Ines Pohl über die Tagesschau-Bilder von der Großdemonstration in Paris gegenüber dpa:
„Leider belegt der Umgang mit den Bildern des Pariser Marsches der Mächtigen, dass das Wort `Lügenpresse´ nicht nur ein Hirngespinst der Pegida-Anhänger ist, sondern dass die Wirkung der Bilder - übrigens auch für deutsche Medienmacher- manchmal wichtiger ist als die Dokumentation der Realität.“
Dies ist eine deutliche Bewertung einer Kollegin, die in unserer Medienlandschaft schon sehr bemerkenswert ist.
Es wurde am 11.1.2015 in der Tagesschau der Eindruck erweckt, als wenn die Staatschefs den Demonstrationszug angeführt hätten, dabei waren sie in einer Seitenstraße aufgestellt worden, völlig ohne Demonstranten, aber Mitarbeitern und Sicherheitspersonal hinter ihnen.
Ebenfalls sehr bemerkenswert und entlarvend für die Bewusstseinslage war die entrüstete Verteidigung des Leiters der Tagesschau Dr.Kai Gniffke. Technische Ausflüchte, Entrüstung und Überheblichkeit kennzeichnen seine Reaktion.
Sie ist insofern wichtig, als sie das Bewusstsein eines wichtigen Fernsehmachers offen legt, das vermutlich im Fernsehen, aber auch in vielen  Printmedien verbreitet sein dürfte.
Die Kollegen schonen Dr.Gniffke auch noch, als sie diese Stellungnahme kommentierten. Die Reaktion sei trotzig wie die eines Kindes.
Klartext:
Es handelt sich nicht um eine “sinnlose Schludrigkeit“ und „Mini-Manipulation“(Meedia v.14.1.2015, 10.18 Uhr), sondern um eine Geschichtsklitterung von erheblicher Bedeutung und eine gravierende Verfälschung der Realität.
Die Manipulation hätte den Gesamteindruck von der Demonstration verfälscht und ein falsches Bild von der Sicherheitslage in die Geschichtsbücher gebracht. Nach Aufdeckung der Manipulation ist sie auch ein historisches Dokument von der Art wie die versammelten Spitzenpolitiker und ihre Berater mit den Medien zusammenarbeiten und dabei offensichtlich glatte Fälschungen für die „gute Sache“ einsetzen.
Dieser Vorgang wirft ein Schlaglicht auf die Arbeit von Politik und Medien und bestätigt die Medien-kritischen Einstellungen einer Mehrheit der Bürger in Deutschland.

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