Es ist schon bemerkenswert, auf welche Ideen Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete kommen,
um politische Aktivität und Bürgerfreundlichkeit zu zeigen.
Nicht nur aus beruflichen Gründen
oder aktuellen konkreten Anlässen interessierte Bürger sind beim Innenausschuss selten oder kaum zu finden.
Es sei denn Grüne und Linke wollen die unbegrenzte Zuwanderung von Sinti und
Roma wieder ein Stück voranbringen.
So könnte es als wohlgemeinter
Beitrag zur Transparenz oder als Werbung für das Parlament durchgehen, wenn
Abgeordnete zu einer Ausschusssitzung einladen, an der sie selbst teilnehmen.
Dass Voet Kai van Vormizeele, der
Sprecher der CDU im Innenausschuss, einlädt, leuchtet ein, denn er als
Oppositionspolitiker kann sich vor erscheinenden Bürgern profilieren, da er
auch bei weitgehender Übereinstimmung mit dem Senator und seiner Politik
kritische Fragen stellen kann. Anders sieht das schon aus , wenn Anja Domres
und Martin Schäfer, beide SPD, Schäfer stellvertretender
Fraktionsvorsitzender,einladen. Sie könnten das Interesse haben, den Bürgern
den Hauptakteur der SPD-Innenpolitik, den Innensenator, zu präsentieren. Denn
in der SPD gilt wahrscheinlich das Motto „Der Senator macht das schon“ und „Wir
konzentrieren uns auf unseren Schwerpunktausschuss“. Für den Rest ist Arno
Münster zuständig, der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.
Außerdem machen sich ein Paar
Einträge auf der Homepage auch nicht schlecht.
Das ginge so ja noch hin, wenn
nicht diese Einladungen auch nach der Sitzung noch im Internet bei Google
gelistet werden, und zwar ziemlich weit vorn, weil sie nicht von der domain eines einzelnen Blogs
ausgehen, sondern von der gemeinsamen „Adresse“ Hamburger Bürgerschaft. Ein
Beitrag selbst von gut eingeführten Webblogs, mag er auch inhaltlich beachtlich
sein, kommt zwar auch nach vorn,
aber z.T. hinter diesen eher inhaltsleeren Aktivitäten.
Ähnlich läuft es bei den
Terminankündigungen für „Bürgergespräche“ unserer Kommunalpolitiker in den
örtlichen Wochenblättern, die von Bürgern -sagen wir- sehr unterschiedlich
frequentiert werden, die aber bei google auch nach Fristablauf die Seiten
füllen.
Aber bei Google stecken aller
Wahrscheinlichkeit nach noch andere Probleme des kommerziellen
Suchmaschinenbetriebs dahinter. Deshalb meine Einschätzung, google wird sich mit Bettina Wulff
einigen.
P.S.: Das Protokoll der
Ausschusssitzung spricht, leicht aufgerundet, von 20 Besuchern. Dazu die
Einschränkungen in meinem Post vom 23.8.2012.
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