Man
sieht immer wieder, dass sich Besucher der Kunsthalle und anderer Museen
vertrauensvoll an die
Sicherheitsmitarbeiter wenden, in der Annahme, es handle sich um Mitarbeiter des Museums. Sie wissen nicht,
dass sie diesem Bewachungspersonal in der nächsten Woche in einem Kaufhaus oder Supermarkt
oder sonst wo begegnen könnten.
Des
Pudels Kern: Es handelt sich um Mitarbeiter von Leihfirmen, die an die Kunsthalle
u.a. ausgeliehen worden sind. Es geht also um kurz ausgebildetes
Sicherheitspersonal sicherlich nicht mit
der höchsten Besoldung. Ob sie wohl den von der SPD angedachten Mindestlohn von 8,50 Euro erhalten?
Vor
einigen Monaten war dies noch nicht der Fall.
Diese
auf Stundenbasis beschäftigten Kräfte bekamen, in der Kunsthalle habe ich mit
mehreren gesprochen, ihn nicht. Sie
wollten aber auch nicht für eine Verbesserung kämpfen, sondern lieber abends
Talk-Shows sehen.
Dies
heißt nun nicht, dass das Bewachungspersonal
in der Sache uninteressiert sei, ganz im Gegenteil: einige sind richtig
in der Sache engagiert und informiert. Ich nahm z.B. an einer Führung des
Kurators Dr. Stoltzenburg teil. Mindestens zwei der Teilnehmer gehörten zum
Sicherheitspersonal und Stoltzenburg durfte sie für die Tätigkeit in seiner
Ausstellung ausbilden.
Diese
Vernetzung der Sicherheitskräfte über
Leihfirmen ist potentiell für die Beschaffung von Informationen über
Besucher und Kunden gut geeignet. Informationen und Videoaufnahmen könnten
zentralisiert gesammelt werden.
In
einem Museum habe ich schon zwei Sicherheitsmitarbeiter dabei beobachtet, wie
sie Besucher mit Handys fotografierten.
Landen diese Aufnahmen demnächst
bei Saturn, Karstadt , Aldi, Lidl , REWE oder anderen Firmen?
Man
könnte mit den Museumsaufnahmen die Gesichts-und Personenerkennungsprogramme anderer Firmen füttern.
Die
Leihfirmen für Sicherheitskräfte könnten zu einer „Datensammelstelle“ werden, die durch entsprechende Software wunderschöne Profile von kritischen
Kunden oder Gegnern der wunderschönen Hamburger Überwachungswelt schaffen
könnten.
Wahrscheinlich
gibt es bereits eine Hamburg- bzw,
bundesweite Datei von für die Sicherheitsbranche interessanten
Zielpersonen.
Ob diese Daten dann auch an die „Stalking-und Observationsfirmen“ vor Ort
weitergereicht werden? Auch an die „schwarzen Schafe“ für „Verkehrs-Stalking“?
Haben
wir in Hamburg und bundesweit ein Netzwerk von privaten, miteinander vernetzten
Sicherheitsfirmen, die durch den Einkauf
von Arbeitskräften zu
Billiglöhnen und ohne größere Ausbildung flächendeckende Überwachung bis in den
letzten Winkel des Landes anbieten können.
In
welcher Weise arbeitet die Polizei mit diesen Sicherheitsfirmen und –netzwerken
zusammen und welche Informationen bringt die Polizei in dieses Geschäft ein?
Der
Innensenator sollte nicht nur an Reformen wie „Promot“ basteln“, die all
dies kaum betreffen, sondern die Bürger
über die „Überwachungslage in
Hamburg“ gerade auch im privaten Sektor regelmäßig
aufklären.
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