Mittwoch, 4. Februar 2015

Bürgerschaftswahl 2015:Welche Themen werden ausgespart?


Keine der Parteien nimmt die brisantesten Themen der Medienpolitik auf: die Konzentration bei den Printmedien in Hamburg, aber auch in Fernsehen und Rundfunk mit dem NDR.
Nicht einmal der kürzliche Beitrag des Springer-Verlags zur Reduzierung der Pressekonzentration wird angemessen gewürdigt oder nur angesprochen: Der Springer-Verlag hat das Hamburger Abendblatt an die Funke-Gruppe verkauft und damit seine Medienmacht in Hamburg formal reduziert, wenn das HA auch in personeller Struktur und Ausrichtung erhalten bleiben dürfte.
Es war über Jahrzehnte die Schule der Anpassungsfähigkeit für Hamburger Politiker, das Thema Pressekonzentration nicht zu erwähnen , die Macht des Springer-Verlags schon gar nicht in Zweifel zu ziehen und auch die Rolle der Medien als politische Akteure nicht zu thematisieren.
Dies haben massiv nur zwei Hamburger Politiker getan und verloren: am stärksten Hans-Ulrich Klose 1978-81, einige erinnern sich an den Stoltzenbergskandal und den Rathausmarktumbau, aber auch Prof.Dr. Biallas,FDP, der eine öfffentlich-rechtliche Zeitung gefordert hatte und nach Afrika ging.
Es fehlt z.B. eine schonungslose Aufarbeitung der Sicherheitslage, der Folgen von Migration und Zuwanderung, aber auch auf anderen Gebieten wie Bildung und Gesundheit. Das ewige Verschweigen und Beschönigen sollte auf allen Gebieten beendet werden.
Fragen des politisch-medialen Systems in Hamburg, das strukturell und in seiner konkreten Ausprägung auf den Prüfstand gehört, werden nur verzagt angesprochen, so, wie immer mal wieder, das Feierabend-Parlament (Grüne)und das Wahlrecht(SPD, Grüne, Linke, FDP).
Das Thema Gesundheit wird eher an der Oberfläche behandelt, die gravierenden Misstände nur unzureichend behandelt, z.B. gibt es beim Thema Hygiene in Krankenhäusern wie bei den meisten wesentlichen Fragen nur allgemeine Sentenzen zur Verbesserung von Hygiene-Standards, keine grundlegende Reform., die auch die SPD in ihren vier Jahren Regierungszeit nicht gewollt hat, aber nötig wäre. Die Linke fordert immerhin, etwas zugespitzt und holzschnittartig zusammengefasst, ein öffentliches Gesundheitswesen, in dem dann alle Kranken dieser Erde als Flüchtlinge kostenlos behandelt werden können.
Auf diesem Feld wie auf den meisten anderen auch war das Hamburger Parlament politisch wenig wirksam. Die HSH Nordbank hätte mit dem eingeweihten politischen Führungspersonal das Land Hamburg vollständig ruinieren können, ohne dass das Parlament etwas gemerkt hätte. Bilanz: Mangel an politischer Leistungsfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit, aber auch eine zu geringe Wirksamkeit der laufenden Kontrolle, und dies bereits seit Jahrzehnten. Dieser Befund gilt, obwohl es eine ganze Reihe guter Abgeordneter in allen Fraktionen gibt und das Parlament wichtige Entscheidungen getroffen hat.
Leider kann der eher kurze Wahlkampf in Hamburg die inhalt-lichen Profile der Parteien kaum angemessen herausarbeiten, ein differenzierter Vergleich ist viel zu aufwändig und wäre von den Bürgern auch kaum zu verarbeiten.

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