Das Hamburger Abendblatt berichtet heute in seinem Artikel "Reeder rufen den Staat zur Hilfe" über die Forderungen des freundlichen Präsidenten des Verbands deutscher Reeder Michael Behrendt. Die KfW, d.h. der Staat, soll die Reedereien mit günstigen Krediten stützen, weil einige Banken aus der Schiffsfinanzierung aussteigen wollen und viele Reedereien sich wirtschaftlich wie stets bei schwacher Weltkonjunktur in schwerem Fahrwasser befinden. Im Abendblatt kommt Behrendt bildlich äußerst sympathisch rüber. Man möchte dem Mann keinen Kredit abschlagen.
Die Frage mag erlaubt sein: Können die meisten Reeder es nicht, leiden sie unter Preisdumping oder geht es in diesem Geschäft objektiv nicht ohne staatliche Kredite?
Wir wollen nicht vergessen, dass die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein schon 2009 die HSH Nordbank mit Milliarden gestützt haben, auch damit Schifffahrtsfonds und Reedereien nicht in die Pleite fahren.
Oder denken wir an das kürzliche erhebliche finanzielle Engagement der Hansestadt bei Hapag Loyd, für das der Erste Bürgermeister direkt in der Verantwortung steht, auch wenn diese Entscheidung in der Hamburger Bürgerschaft breit getragen wurde. Übrigens: Chef von Hapag Loyd ist Michael Behrendt.
Man sollte hier auch durchaus einmal eine gesellschaftliche Betrachtungsweise anschließen, die der Mittelschicht durchaus nicht fremd ist: Der Staat hält mit seinen Krediten oder direkten Zahlungen an die Reeder eine ganze gesellschaftliche Gruppe im angesehenen Teil der Oberschicht.
Ob das viele besonders lustig finden?
Angesichts der heutigen Meldungen wird meine Kritik an der persönlich-politischen Homepage von Melanie Leonhard vom 27.8.2012 auf meinem Blog "Politik in Harburg" deutlich bestätigt, die dort ihre Tätigkeit bei E.R.Capital und ihre Dissertation über die Familie Rickmers nicht hinreichend ausgewiesen hat.
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