Nachdem die Zeitungen des Springer-Verlags bereits nach den gescheiterten Verhandlungen über die Schulreform auf Distanz zum Bürgermeister gegangen waren, hat der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, den ich auch aus eigener Parlamentspraxis durchaus schätze, einen schweren Fehler begangen. Er hat den Versuch unternommen, durch Schüren von Ressentiments gegen die Primarschulgegner den Volksentscheid in der Schlussphase zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Er unterstellte den Reformgegnern unverhohlen Ausländerfeindlichkeit. Sagen wir es ganz deutlich: Das war eine ganz üble Nummer!
O-Ton Bürgermeister von Beust:
„Bei vielen Gegnern (der Schulreform) weiß ich, dass sie ihre Argumente haben. Aber mich hat überrascht, dass manche so unverhohlen sagen: Wir wollen nicht, dass unsere Kinder länger als notwendig mit Kindern mit Migrationshintergrund zur Schule gehen. Da tauchen auch bei Bürgerlichen, unverhohlen Ressentiments auf. Ich hätte damit in einer so weltoffenen Stadt nicht gerechnet.“
Nach Abendblatt Informationen beruft sich der Bürgermeister auf private Gespräche.
Der Bürgermeister zeigt hier unverhohlen ein anderes Bild von sich, als es in der Ole-Kampagne über Jahre verfälschend und unrealistisch erzeugt worden ist.
Inzwischen gibt es an den Äußerungen des Bürgermeisters eine erhebliche Kritik auch aus den eigenen Reihen. Seine Reform wird inzwischen auch massiv von CDU-Bildungspolitikern bundesweit kritisiert.
Ob dieser Schuss nach hinten losgegangen ist?
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