Sonntag, 30. Januar 2011

Will der Springer-Verlag mehr Einfluss im Internet?



Hamburger Abendblatt v.29./30.1.2011, S.7: Hamburg wird bei Google verhöhnt.Beim Kartendienst des Konzerns schmähen nutzer zum Beispiel die Konzertarena im Volkspark und die Elbphilharmonie.
Bild.de v. 30.1.2011: Der Krieg um Klicks: Facebook gegen Google und Yahoo
Wenn marktstarke Printmedien mit Online-Ablegern die Kämpfe der großen Player im Internet thematisieren ist das immer verdienstvoll, weniger gilt dies, wenn sie Einfluss auf die Funktionsmechanismen im Internet nehmen wollen.
Der Bildartikel zeigt eine deutliche Tendenz gegen Google. Das Abendblatt versucht bereits in der Überschrift Hamburg-Liebe gegen Google zu instrumentalisieren.
Es ist schwer zu erkennen, worum es geht, jedenfalls wohl nicht um die verbreiteten, z.T. wenig niveauvollen Kritiken im Internet, hier bei google maps. Da soll sich unsachliche Kritik auch einmal ziemlich vorn gelistet finden.
Dies überrascht den Internetnutzer nicht wirklich. Wer durchschaut schon die Relevanzkriterien der Suchmaschinen oder gar den vollständigen Algorithmus zur Bemessung der Googlerelevanz.
Die Hamburg-Liebe im Abendblatt kann auch ein Vorwand sein, um durch Emotionalisierung Einfluss zu gewinnen.
Schön wäre es sicherlich für den Springer-Verlag, wenn Kritik an ihm oder seinen Zeitungen ganz hinten gelistet würden.
Goldman Sachs soll angeblich Facebook-Anteile an handverlesene Kunden verteilen. Hat der Springer-Verlag solche Anteile bereits erworben oder bekommt zunächst die amerikanische Finanzindustrie diese Papiere. Das wird eine wunderbare „soziale Suche“ bei Facebook, wenn demnächst die Relevanzkriterien für die Suche von amerikanischen Großbanken beeinflusst werden können.
Blogger, Internetportale und Internetnutzer werden wohl kaum eine Listung bei den Suchmaschinen bevorzugen, die durch Großverlage und ihre Zeitungen, Handelskammern, Behördensprecher, Wirtschaftsunternehmen u.a. beeinflusst werden. Dann doch lieber die Relevanzkriterien der Suchmaschinen selbst, wenn sie auch nicht immer leicht zu durchschauen sein mögen oder im Einzelfall durch wirtschaftliche Interessen bestimmt sein können.

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