Dienstag, 2. Februar 2010

Wer befürwortet die sechsjährige Primarschule? Wird sie ihre Ziele erreichen?



Große Unterstützung erfährt die Einführung der sechsjährigen Primarschule aus dem Grundschulbereich. So z.B. durch 90 Schulleiter von Grundschulen wie die Mopo am 25.2.2009 berichtet oder durch den Grundschulverband Landesgruppe Hamburg im Januar 2010. 162 Schulleiter wollen die Einführung ohne Stufenplan.

Es sollte dabei nicht vergessen werden, dass hier eine Gruppe zustimmt, die von dieser Schulreform auch wesentliche Vorteile erwartet. So werden viele Schulleiter wohl von einer höheren Einstufung ihrer Stellen und von mehr Verwaltungsstunden für die Schulleitung profitieren können. Für die Lehrerinnen ergeben sich dadurch Aufstiegsmöglichkeiten in besser ausgestattete Funktionsstellen. Insgesamt wird der Grundschulbereich durch Ausweitung eher aufgewertet.

Im Übrigen kommt die Unterstützung weitgehend aus den Bereichen, die auch für die Gesamtschule eingetreten sind. Dies sind sicherlich ehrenwerte Leute, aber dass sie besonders für Leistungssteigerung in den Schulen eingetreten wären oder diese gar verwirklicht hätten, wird wohl kaum jemand behaupten wollen.

Wobei man sagen muss, dass viele Gesamtschulen sogar zur weitgehenden äußeren Differenzierung gegriffen haben, um in ihrer Sekundarstufe I mit Blick auf die Sek.II auch annähernd gymnasiale Leistungsniveaus anbieten zu können.

Die sechsjährige Primarschule wird gerade das Ziel Steigerung der Schülerleistungen kaum erreichen können. Man sollte nicht vergessen, dass viele Gymnasien in Hamburg für die Klassen 5 und 6 bereits ein spezielles pädagogisches Konzept mit entsprechender Qualifizierung der Lehrerinnen erfolgreich eingeführt hatten. Die Leistungssteigerung in den Klassen 5 und 6 an den Gymnasien war erheblich, durchaus abweichend von den klassen 7 und 8.

Man sollte dann klar sagen, unser Hauptziel ist die Verbesserung der Durchlässigkeit. Selbst an der Realisierung dieses Ziels darf jedoch gezweifelt werden, wenn es auch äußerst wünschenswert wäre. Hoffentlich werden die Prognosen der Grundschullehrerinnen nach 6 Jahren viel eher zutreffen als bisher und die bisherigen, lange verschwiegenen Probleme der Grundschulen sich in Luft auflösen.

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