Der Vorstandsvorsitzende der HSH Nordbank hat eine neue Verteidigungstrategie entwickeln lassen, nachdem er erkannt hatte, dass er die Kommunikation mit Medien und Politikern anders gestalten müsse als bisher. Die neue Strategie ist noch nicht perfekt, zeigt aber bereits Wirkungen.
Das bisher beste Ergebnis erzielte er bisher im Hamburger Abendblatt:
Am 17.März 2010 erschien als Aufmacher im Hamburg-Teil des Hamburger Abendblatts ein Artikel von Andreas Dey mit dem Titel „Hat Nonnenmacher die Wende geschafft“? Es lächelt ein entspannter Prof. Nonnenmacher von einem Bundbild, das bisher eher dem Ersten Bürgermeister zugestanden hätte oder einem Verteidiger, der einen passenden Aufmacher geliefert hat.
Die Vorveröffentlichung eines Verlustes der HSH Nordbank von „nur“ 679 Millionen Euro in 2009, angeblich niedriger als erwartet, muss wohl als clever gelten. Diese Zahl wird bestenfalls durch den Geschäftsbericht 2009 und die Bilanzpressekonferenz im April überprüfbar. Dr.Bischoff , Abgeordneter der Fraktion die Linke, sieht den Verlust mit guten Argumenten bei 1,1 Milliarden Euro.
Beim ersten Auftritt im Kaisersaal vor dem PUA brachte Dr. No seine Öffentlichkeit in Form von Bankern mit.
Die Abgeordneten des PUA werden mit Handschlag begrüßt und der Wertschätzung des Vorstandsvorsitzenden versichert.
Prof. Nonnenmacher erklärt öffentlich, er wolle die Aufklärungsarbeit unterstützen, lässt jedoch seine Rechtsvertreter die Aktenvorlageforderungen und Beschlagnahmeversuche des PUA vor Gericht bekämpfen.
Vor dem Ausschuss kündigt Nonnenmacher an, er wolle zu bestimmten Fragen schriftliche Antworten liefern. Diese aber kommen dann doch nicht.
Aussagegenehmigungen werden beschränkt(Dr.Emde)
Ersten Bürgermeister persönlich abschirmen.
Klare Sachaussagen , auch wenn sie Interessen des nicht haltbaren Finanzsenators betreffen.
Kritik der Zustände in der HSH Nordbank (Risikomanagement, EDV-Integration, Entscheidungsverfahren etc.)vor Übernahme der Verantwortung
Rettungspaket umsetzen
Optimistische Pressearbeit, auch geschönte Vorveröffentlichungen(Jahresverlust 2009)
Auf Vorstandsebene aufräumen
Aufsichtsratsmitglieder in die Verantwortung bringen
Was man sich am Rande der Ausschusssitzungen rein sportlich-politisch fragt: Kommt die Bank inzwischen informell an Ausschussunterlagen und –protokolle heran?.
Ob die HSH Nordbank hinter den Kulissen die Aktenvorlage-Bedingungen von BaFin und Bundesbank beeinflussen kann, wird kaum zu klären sein.
Es wäre allemal interessant zu wissen, ob die Verteidigungsstrategie der HSH Nordbank streng legal angelegt ist oder einen „Graubereich“ umfasst. Ob nicht doch ein Paar Akten den Weg in den Schredder gefunden haben? Wer überprüft die Herren der angeblich besseren Gesellschaft im Nadelstreifen in Zukunft, damit nicht ähnliche Risiken für den Staat wieder auftreten?
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